Befremdlich wirkt es… ein „Abwurf“ für Babys. Wo man sich entledigen kann, wenn man nicht mehr mag….

Vermeintlich!

Tatsächlich ist die Babyklappe eines der Konstrukte, um Kindesmisshandlung entgegen zu wirken.

Babyklappen sind Vorrichtungen, die in einem geschützten, abgeschirmten Ort lokalisiert sind und in die man sein Baby in eine warme, saubere und sichere Umgebung geben kann.

Man macht die Klappe auf, legt das Kind in ein vorgewärmtes Bettchen rein, legt ein Briefchen, Andenken oder Kuscheltier dazu, wenn man mag (oder eben auch nicht), nimmt (wenn man möchte) einen Infozettel mit, auf dem steht, wie und wo man sich in der nächsten Zeit melden kann, wenn man zum Kind möchte, und macht die Klappe zu.

Danach ist die Tür gesichert und geht aus Sicherheitsgründen nicht mehr auf. Im selben Moment geht an mehreren Stellen (bei uns war es die Pforte und die Frühgeborenen-Intensivstation) ein Alarm los und Kinderkrankenschwester und Arzt gehen unmittelbar zum Kind. Diese gehen von der Innenseite der Klappe zum Kind, sodass sich die Wege von ablegender Person und dem Team nie kreuzen. Das Kind wird medizinisch versorgt und bekommt alles was es braucht- inklusive Namen und Geburtsdatum… falls diese nicht schon mitgegeben wurden.

Die Mutter oder der Vater haben nun ausreichend Zeit sich Gedanken zu machen, ob sie sich zu dem Kind bekennen oder nicht. Oft bedarf es einfach nur Zeit, um wieder zusammenwachsen zu können. Oft zwingen uns Lebensumstände dazu, dass ein Kind gerade „nicht sein darf“. Oft braucht die Mutter erst Hilfe, um dann selbst helfen zu können.

Die Geschichten sind vielfältig und übersteigen unsere Vorstellungskraft. Aber darum gehts auch nicht. Es geht darum, dass kein Kind „Findelkind“ sein darf… irgendwo abgelegt, bei Kälte, Hitze und Sturm. Vielleicht verhungert, vielleicht von irgendeinem Tier gebissen. Vielleicht getötet….

Menschen, die Kinder in eine Babyklappe geben sind keine „schlechten“ Menschen… ganz im Gegenteil- sie ermöglichen diesem Kind zu leben.