Leitbild und Organisationsziele

Das Muslimische Familienbildungszentrum – MINA e.V. ist:

von Frauen selbstbestimmt
muslimisch
mit internationaler Geschichte

Wir orientieren uns am deutschen Grundgesetz, welches wir im Einklang mit den islamischen Werten sehen. Somit gelten Diversität, Selbstbestimmung und Offenheit als unsere Grundannahmen:

Diversität zeigt sich in der internationalen Geschichte unserer Mitglieder und dem Vorstand. Wir wollen Vielfalt leben, denn Vielfalt ist eine Bereicherung.

„Und hätte dein Gott es gewollt, so hätte er die Menschen alle zu einer Gemeinde gemacht“ (Die Botschaft des Koran, Sure 11, Vers 118).

Die Selbstbestimmung aller Menschen betrachten wir als ein Grundrecht und als zentrale Leitlinie der islamischen Sozialethik – ganz nach dem Vers: „Es gibt keinen Zwang in der Religion“ (Die Botschaft des Koran, Sure 2, Vers 256).

Offenheit gegenüber allen Kulturen, Nationalitäten, Religionen, sexuellen Orientierungen und geschlechtlichen Identitäten bei Wahrung des deutschen Grundgesetztes und der islamischen Identität sind die Grundannahme unserer Arbeit, denn das Urteilen über unsere Mitmenschen sollen wir Gott alleine überlassen:

„(…) und mir ist befohlen worden, Gerechtigkeit unter euch zu üben. Gott ist unser Herr und euer Herr. Wir haben unsere Werke und ihr habt eure Werke zu verantworten. Es gibt keinen Streitgrund zwischen uns und euch. Gott wird uns zusammenbringen, und zu ihm führt der Lebensweg (Die Botschaft des Koran, Sure 42, Vers 15).

Diese Grundannahmen gehen einher mit dem Ziel des Gleichbehandlungsgesetztes, in dem es heißt: “Ziel des Gesetztes ist, Benachteiligungen aus Gründen der Rasse oder wegen der ethnischen Herkunft, des Geschlechts, der Religion oder Weltanschauung, einer Behinderung, des Alters oder der sexuellen Identität zu verhindern oder zu beseitigen“ (AGG, §1).

Daraus ergeben sich folgende Organisationsziele:

  • Abbau von Geschlechterungerechtigkeit sowohl durch Empowerment von Mädchen und Frauen sowie Stärkung des „Islamischen Feminismus“ im Sinne einer geschlechtergerechten Lesart, als auch Begegnungs- und Beratungsangebote für Frauen.
  • Stärkung einer Kultur der Ambiguitätstoleranz, indem Möglichkeiten des Zusammenkommens geschaffen werden, die jenseits von „Richtig“ und „Falsch“, stattdessen auf Basis gegenseitiger Empathie aktuelle gesellschaftliche Debatten reflektieren.
  • Förderung eines gewaltfreien Miteinanders aller Menschen – sei es verbal oder non-verbal.
  • Schon lange gelten für viele Muslime in Deutschland das „Muslim sein“ und das „Deutsch sein“ nicht als Widerspruch zueinander, daher möchten wir zu einem in Deutschland beheimateten islamischen Selbstverständnis durch Förderung deutschsprachiger Angebote, die die gemeinsamen Werte beider Kulturen – der deutschen und der islamischen – betonen.
  • Förderung der gesellschaftlichen und politischen Anerkennung unserer Institution als auch die finanzielle Sicherung unserer Strukturen.
  • eine politisch und religiös unabhängige Organisation unter Leitung muslimischer Frauen.