Wisst Ihr was Sternenkinder sind?


Sie sind, neben all dem Zauber, den sie zu Beginn ihres Daseins verbreiten, einer der größten Ängste der Kinderärzte. Und dennoch sind sie ein unsagbarer Quell an Erkenntnis und Bereicherung… auf allen Ebenen.

Sternenkinder sind kleine Menschen, die noch vor oder während der Geburt wieder von uns gehen. Manche atmen ein paar Züge, manche nicht. Manche schlafen ruhig im Bauch der Mama ein- und keiner merkt es. Jedes Kind hat eine andere Geschichte…

Sie haben Gesicht, Geschlecht und Namen. Sie haben Seele und Herzschlag. Sie haben Eltern und vielleicht auch Geschwister, die voller Erwartungen sind… aber vor allem haben sie eine Botschaft- auch wenn sie nicht offensichtlich ist.

Als Kinderarzt betreut man Menschen am Anfang des Lebens- dass Kinder sterben, darauf war ich nicht nur nicht vorbereitet- nein dafür war ich doch nicht Ärztin geworden. Ich war Ärztin, um genau das zu verhindern.

Bis zu dem Tag, als ein Sternenkind mir einen Strich durch meine Rechnung machte.

Ich hatte bisher Angst genau vor dieser Situation: Die Stärke und Klarheit zu besitzen die richtigen Entscheidungen zu treffen, wenn es darum geht Leben zu retten.

Es war soweit- ich wurde zum Notfall gerufen…. und plötzlich lehrte mich dieses kleine wunderbare Wesen mehr- nämlich genau das, was keine Vorlesung, kein Buch und kein Professor der Welt mich hätte je lehren können.

Wir arbeiteten hochkonzentriert und boten dem Kind alles was es brauchte. Dies ergab auch eine anschließende Supervision- alle Maßnahmen waren on point. Das Kind hatte einfach entschieden zu gehen, zu sterben… und mit ihm starb die Angst einer jungen Ärztin, die ihr vorher kein Geschöpf der Welt nehmen konnte.

Jede Begegnung im Leben – und sei sie noch so kurz- hat einen Sinn… auch wenn wir es auf Anhieb nicht verstehen.

Dieser Satz ist sofort nach dieser besonderen Begegnung geboren… und begleitet mich seither.

… zu Ehren diesem, und allen anderen Sternenkindern und in tiefer Anteilnahme Ihren Eltern gegenüber.